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Jacobs Uni: Erneute Subventionierung ist ungerecht und löst keine Probleme!

Bild: congerdesign

Zur geplanten erneuten Subventionierung der privaten Jacobs-University durch das Land Bremen erklärt Aygün Kilincsoy, Vorsitzender der Jusos Bremen-Stadt:

„An Bremens öffentlichen Hochschulen fehlt es an allen Ecken und Enden. An der Universität stehen weit über 100 MitarbeiterInnenstellen vor dem Aus, vielerorts tropft es durch die Decke. An der Hochschule Bremen sollen ein Drittel aller Studienplätze gestrichen werden. Erneut Geld für die Subventionierung der privaten Jacobs University zu verwenden, ist den Studierenden und MitarbeiterInnen an Bremens eigenen Hochschulen nicht zu vermitteln.

Die private Jacobs University soll Geld dafür erhalten, ihr Verhältnis von ProfessorInnen zu Studierenden auf 1:16 anzuheben, während an der Universität eine Betreuungsrelation von weit über 1:60 herrscht. Der Senat riskiert mit dieser Entscheidung seine Glaubwürdigkeit, für den sozialen Ausgleich in Bremen zu stehen. Es wird für den Senat zum Prüfstein werden, ob er mit der anstehenden Wissenschaftsplanung 2020 Bremens Hochschulen wieder besser ausstattet, oder ob sie durch weitere Kürzungen dauerhaft kaputt gespart werden.

Eine wiederholte Subventionierung löst aber auch keines der strukturellen Probleme der Jacobs-Uni. Die Jacobs-University wird die neuen Zuschüsse in wenigen Jahren verbraucht haben. Dann muss die Debatte wieder von vorn geführt werden. Was daran „tragfähig“ sein soll, bleibt uns schleierhaft. Beide Privatuniversitäten in Deutschland, Bremen und Witten-Herdecke, hängen am Tropf ihres jeweiligen Bundeslandes. Das Projekt „private Elite-Unis“ in Deutschland ist gescheitert! Wenn der Standort in Bremen-Nord langfristig erhalten werden soll, muss die JUB in die öffentlichen Hochschulen überführt werden. Die Eingliederung der JUB in die Wissenschaftsplanung 2020 wird lediglich der Einstieg in ihre Verstaatlichung sein.

Sicherlich würden auch die jährlich drei Millionen, die nun der JUB versprochen wurden, für die Lösung der Probleme an den öffentlichen Hochschulen längst nicht reichen. Die Länder, gerade Bremen, brauchen deutlich mehr Geld vom Bund für die Bildung. Dafür muss das Kooperationsverbot fallen und die öffentlichen Einnahmen müssen spürbar gestärkt werden. Über einen solchen Politikwechsel wird am 22. September bei der Bundestagswahl entschieden.“

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