Bericht vom Seminar „Wie wollen wir morgen leben und arbeiten?“

Am 5. und 6. Juli haben wir gemeinsam mit den Jusos Niedersachsen darüber diskutiert, wie sich die Arbeitswelt ändern muss, damit sie ein gutes Leben in der Zukunft ermöglicht.
Am Samstag haben wir unter anderem zu den Themen „Humanisierung der Arbeitswelt“ und „Solidarische Sicherungssysteme vs Bedingungsloses Grundeinkommen“ Workshops gehabt.
Bei der Humanisierung der Arbeitswelt war der Kernpunkt der Diskussion mit Annette Düring, DGB Vorsitzende aus Bremen, dass bei Maßnahmen, die auf den ersten Blick den Stress mit der Arbeit reduzieren, wie zum Beispiel Home-Office oder die sogenannte Vertrauensarbeitszeit, häufig Effekte entstehen, die zu mehr anstelle von weniger Stress führen. Und eine Arbeitszeitverkürzung nicht nur weniger Stress bedeutet, sondern dass auch einige Betriebe dadurch eine Produktivitätssteigerung feststellen konnten.
Peer Rosenthal von der Arbeitnehmerkammer Bremen stellte vor, mit welcher Kritik am bestehenden System bestimmte Gruppen für ein Bedingungsloses Grundeinkommen aussprechen. In der Diskussion der Jusos wurde deutlich, dass wir einige dieser Kritikpunkte teilen. Zwar ist das BGE für uns weitgehend kein taugliches Konzept, das teilweise sogar kontraproduktiv wirken könnte. Die Sozialversicherungen müssen sich aber ändern, insbesondere inklusiver werden, um gerechter und zukunftsgerichteter zu werden. Am Sonntag sind wir mit einem Film über die ausbeuterischen und teilweise illegalen Methoden von Betrieben bei der Nutzung von Minijobs in das Seminar eingestiegen.

Zum Abschluss des Seminares haben wir mit Lars Niggemeyer, vom DGB Niedersachsen- Bremen-Sachsen-Anhalt über die Zukunft der Arbeitswelt diskutiert. Dabei haben wir vor allem mögliche Maßnahmen zur qualitativen Reduzierung der Arbeitslosenzahlen besprochen und welche Auswirkungen das auf die Wirtschaft hätte.

Durch das Seminar konnten die TeilnehmerInnen ihr Wissen rund um den Arbeitsmarkt vertiefen und eine genauere Vorstellung von einer besseren Arbeitswelt in der Zukunft entwickeln. Wir freuen uns, dass das Thema ein Schwerpunkt der künftigen Arbeit im Bundesverband ist und dass es auch im nächsten Jahr wieder zu einem Seminar Niedersachsen/Bremen kommen soll.

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