Bremer Bildungsproteste gegen erneute Kürzungen

Bereits im letzten Jahr wurden zwei Tage vor den Sommerferien bekanntgegeben, dass Einsparungen im Bremer Bildungssektor geplant seien. Die Reaktion darauf war das tausende SchülerInnen zusammen mit ihren Eltern und LehreInnen auf Demonstrationszügen zum Marktplatz protestierten

Auch in diesem Jahr wurden Einsparungen im Bildungssektor nur kurz vor Ende des Schuljahres, als die Planungen der Stundenpläne des nächsten Schuljahres schon weitestgehend abgeschlossen waren, angekündigt. Diese bedeuteten anstatt 170 neugeplanten Lehrstellen ungenügende 110 für das kommende Schuljahr einzurichten, wovon sich ca. 70 um tatsächliche Neueinstellungen und 40 um Versetzungen handeln. Im Gegensatz dazu wurden anfänglich ca. 400 zusätzliche Lehrstellen von der der GEW (Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft) sowie den SchülerInnen gefordert.

Jedenfalls ist ziemlich sicher, dass die Sparpläne in dieser Form gravierende Stundenausfälle sowie die Gefährdung der Abiturzulassung für zahlreiche SchülerInnen zur Folge hätten. Deshalb fanden erneut Bildungsproteste mit bis zu 3000 TeilnehmerInnen statt. Demonstartionszüge über den Stern, vom Bahnhofsplatz bis hin zum Marktplatz endeten in Kundgebungen, bei denen VertreterInnen von LehrerInnen, Eltern und SchülerInnen ihren Protest gegen diese Emtwicklungen bekundeten. Eine friedliche Schülerdemonstration am Alten Gymnasium endete sogar in der Flucht der Bildungssenatorin, die sich von den demonstrierenden SchülerInnen unbegründeter Weise bedroht fühlte.

Der Unmut gipfelte darin, dass etwa 100 SchülerInnen die Oberschule Findorff besetzten, die aufgrund des Lehrermangels zahlreiche Stunden für das kommende Schuljahr nicht sichern konnte. Außerdem können viele SchülerInnen aufgrund von Lehrermangel in der Oberstufe viele ihrer Wunschfächer nicht anwählen.

In Gesprächen mit den Schulleitungen wurde ein Teil der fehlenden Stellen mit Versetzungen von LeherInnen zwischen den Schulen behoben, weshalb sich die Anzahl an fehlenden Lehrstellen jetzt „nur“ noch auf 25 beläuft, davon zehn im Allgemeinbildenden Sektor. Dem Bildungssektor wurde letztendlich doch zusätzliches Geld bewilligt, allerdings wird dies von der Tatsache überschatztet, dass dieses Geld im kommenden Jahr wieder abbezahlt werden müsse. Das Problem der Bremer SchülerInnen wurde durch diese Maßnahme bisher also keinesfalls dauerhaft gelöst.

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