Kinder- und Jugendarbeit gibt’s nicht für lau!

von Senihad Sator

Freiheit, Solidarität, Gerechtigkeit, Gleichheit, Toleranz und Emanzipation – dies sind die Werte, die die Arbeit des Kreisjugendwerk der AWO Bremen kennzeichnen. Der Demokratische Sozialismus ist in unseren Leitsätzen als Richtschnur unserer Arbeit verankert.

Das Kreisjugendwerk der AWO ist der eigenständige Kinder- und Jugendverband der Arbeiterwohlfahrt. Wir verstehen uns als Interessenvertretung, um die Lebenslagen, Interesse und Rechte von Kindern und Jugendlichen sichtbar zu machen. Unsere politischen Forderungen tragen wir nach außen und im Rahmen von Seminaren, Gremien, Ferienfreizeiten und vielem mehr auch nach innen. Dabei engagieren sich junge Menschen für junge Menschen innerhalb von demokratischen Strukturen. Im Jugendwerk werden Entscheidungen von Kindern- und Jugendlichen getroffen! Dies zeichnet die Jugendverbandsarbeit aus. Die Säulen unserer Arbeit sind Selbstorganisation, Freiwilligkeit, Ehrenamtlichkeit und Professionalität. Demokratiebildung wird im Jugendwerk erlernbar, aber vor allem erlebbar!

Unsere Angebote richten sich an alle Kinder und Jugendliche. Traditionell erreichen wir insbesondere junge Menschen, die von gesellschaftlicher Benachteiligung und von Armut betroffen sind. Das Kreisjugendwerk Bremen ermöglicht jedes Jahr bis zu 100 Kindern und Jugendlichen eine Auszeit während der Sommerferien. Die größte Ferienfreizeit findet auf dem Naturcampingplatz am Unisee statt. Zwei Wochen voller Spaß und Aktionen erwartet die Teilnehmenden jedes Jahr bei (hoffentlich) bestem Wetter. Ermöglicht wird dieses Programm durch die vielen Ehrenamtlichen, welche ihren Urlaub oder auch ihre Ferien hergeben, um anderen Kinder und Jugendliche schöne und abwechslungsreiche Ferien zu ermöglichen. Zusätzlich hierzu sind wir auf Spenden angewiesen, damit die Kosten für die Teilnehmenden so gering, wie möglich, ausfallen. Der Naturcampingplatz am Unisee bietet dafür den perfekten Rahmen, eine kostengünstige Stadtranderholung zu ermöglichen und muss auch in Zukunft den Jugendverbänden für ihre Arbeit zur Verfügung stehen.

Im Nachbarschaftshaus Helene Kaisen (na) in Gröpelingen bieten wir in Kooperation mit dem AWO-Ortsverein Gröpelingen und dem na ein Sommerferienprogramm für Grundschulkinder an. Auch diese Maßnahme wäre ohne die Unterstützung der vielen Ehrenamtlichen nicht denkbar. Hier werden Ehrenamtliche, vor allem junge Menschen, die beim Kreisjugendwerk eine Juleica (Jugendleitercard) erworben haben, mit eingebunden. Um dieses Engagement zu honorieren, wäre eine Angleichung der Juleica an die Vergünstigungen der Ehrenamtskarte wünschenswert. Diese ist zwar im Koalitionsvertrag der rot-grün-roten Landesregierung festgelegt, jedoch war die Angleichung bereits im letzten Koalitionsvertrag niedergeschrieben. Leider gab es keine nennenswerte Verbesserung.

Demokratiebildung findet im Jugendwerk auf vielen verschiedenen Wegen statt. Zum einen durch die demokratisch organisierte Struktur des Jugendwerkes, aber insbesondere auch durch die Durchführung von Seminaren und Projekten (z.B. Juniorwahl 2019). Jugendverbände leisten im Land Bremen eine wertvolle Arbeit und erreichen eine Vielzahl von jungen Menschen. Jedoch werden die jährlich steigenden Kosten der Jugendverbände in den Haushalten nur unzureichend berücksichtigt. Es wäre daher ein wichtiger Schritt in den kommenden Haushaltsberatungen eine signifikante Steigerung der Mittel sowohl für die außerschulische Jugendbildung und die Jugendverbandsarbeit, aber auch für die stadtteilbezogene offene Jugendarbeit zu erreichen. Bereits jetzt stoßen Jugendverbände, aber auch Jugendeinrichtungen an ihre finanziellen Grenzen und hangeln sich von Projektfinanzierung zu Projektfinanziererung, um ihre Arbeit zu gewährleisten. Gute Jugendarbeit braucht eine an den Bedarfen orientierte ausreichende und sichere Finanzierung. Dafür werden wir uns auch Zukunft einsetzen!

Senihad ist Jahrgang 1996 und kommt ursprünglich aus Bremen. 2014 trat er in die AWO und ihr Jugendwerk ein und ist inzwischen stellv. Bundesvorsitzender des Jugendwerkes, dort setzt er sich vor allem für die Verbandsentwicklung ein.
Hier findet ihr Senihad auf Facebook: Seni Sator

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