Vonovia enteignen? Gespräch mit Falk Wagner

Unsere Zukunftswerkstatt steht ganz unter der Frage »Wie beenden wir den Mietenwahnsinn?». Dazu habt ihr uns zahlreiche Beiträge geschickt und geschildert, was euch stört und was ihr euch für eine Welt wünscht. Genau darüber haben wir jetzt mit Falk Wagner geredet.

Falk ist Sprecher der SPD-Bürgerschaftsfraktion für »Stadtentwicklung, Wohnen und Bau«, selber noch im Juso-Alter und ganz frisch letztes Jahr in die Bürgerschaft eingezogen. Also genau der richtige Ansprechpartner, wenn es jetzt im letzten Teil unserer Zukunftswerkstatt darum geht, wie wir unsere Wunsch-Welt denn erreichen können.

Das Zoom-Gespräch haben wir für euch aufgezeichnet.

Was ist beim Gespräch herausgekommen?

Weil nicht alle Zeit haben, sich lange Videos anzugucken, haben wir hier noch einmal die Kernpunkte des Gesprächs zusammengefasst:

  • Es passiert mehr als man denkt! Jede*r Fünfte wohnt in Bremen bei einer der kommunalen Wohnungsbaugesellschaften zur (geringen) Miete. Dieser Wohnungsbestand wird von Gewoba und Brebau momentan stark ausgebaut.
  • Die staatlichen Wohnungsbaugesellschaften müssen viel abfedern, was private Anbieter nicht leisten können oder wollen. Egal, ob es nun um angemessene Mieten, eine faire Behandlung aller Mieter*innen oder Sanierungen geht – der Staat leistet hier meist bessere Arbeit. Am meisten Probleme machen dabei große Unternehmen.
  • »bauen, kaufen, dämpfen« statt »deckeln und enteignen«? Unter der gegenwärtigen Wirtschaftsverfassung würden sich Konzerne wie die Vonovia Schrottimmobilien durch eine Entschädigung bei einer Enteignung vergolden lassen. Was auf dem ersten Blick sympathisch erscheint, könnte im jetzigen System problematisch werden.
  • Immobilien müssen als Geldanlage unattraktiv werden. Die steigenden Preise sind auch damit zu erklären, dass das Kapital Immobilien als rentables Anlageobjekt sieht, aus dem noch der letzte Tropfen Rendite gepresst werden muss.
  • Auch bei der Stadtentwicklung müssen beim Umweltschutz private und gesamtgesellschaftliche Interessen zusammenfallen. Das funktioniert nur, wenn die Mieter*innen von Umwelt- bzw. Klimaschutzmaßnahmen auch persönlich profitieren, z.B. finanziell durch weniger Heizen.

Wir wollen in der 3. Phase nun unsere Zukunftswerkstatt zu Ende bringen. Schreibt uns, welche Schritte ihr jetzt von der Politik erwartet, damit wir am Ende unserer Utopie aus der 2. Phase ein Schritt näher sein!

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