Schluss mit dem Handyverbot: Für eine zeitgemäße Bildung!

Dieses Antrag wurde auf der Landesmitgliederversammlung der Jusos Land Bremen am 28. September 2024 beschlossen.

Beschlusstext

Mit dem von Bildungssenatorin Sascha Aulepp erlassenen pauschalen Handyverbot in der Sekundarstufe I in Bremen wird ein rückwärtsgewandter Weg eingeschlagen, der absolut nicht zeitgemäß ist. In einer zunehmend digitalen Welt ist der Umgang mit Handys Teil grundlegender Bildung. Das Smartphone ist längst kein bloßes „Ablenkungsgerät“ mehr, sondern ein Werkzeug zum Lernen, Kommunizieren und Teilhaben.

Ein pauschales Handyverbot setzt das falsche Signal: Es fördert Misstrauen statt Medienkompetenz, Kontrolle statt Verantwortung. Gerade in Zeiten, in denen wir Jugendliche auf eine digitalisierte Arbeits- und Lebenswelt vorbereiten müssen, ist die Fähigkeit zum reflektierten, verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Medien essenziell. Diese Kompetenz wird jedoch nicht durch Verbote, sondern durch Aufklärung vermittelt.

Besonders widersprüchlich ist das Verbot zudem vor dem Hintergrund, dass iPads durch die Schulen gestellt werden. Damit wird einerseits der Umgang mit digitalen Geräten im Unterricht gefördert, während andererseits dieselben Funktionen in einem anderen Format – dem Handy – pauschal verboten werden. Diese Unterscheidung ist für viele Schüler*innen weder nachvollziehbar noch konsequent. Es entsteht der Eindruck einer symbolpolitischen Maßnahme, die den tatsächlichen Herausforderungen der digitalen Bildung ausweicht.

Wir lehnen das Handyverbot für die Sekundarstufe I in seiner derzeitigen Form ab:

  • Die Erarbeitung schulischer Medienkonzepte in Zusammenarbeit mit Schüler*innen, Lehrkräften und Eltern, die den sinnvollen Einsatz von Handys im Schulalltag regeln.
  • Vertrauen in die Eigenverantwortung von Jugendlichen statt pauschaler Verbote.

Das Ziel muss sein, junge Menschen zu mündigen, selbstbestimmten und medienkompetenten Bürger*innen zu erziehen – das erreicht man nicht durch Wegsperren der Realität, sondern durch konstruktive Auseinandersetzung mit ihr.

Beschluss als PDF

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