Diese Woche sind an den Bremer Hochschulen die Semesterbeiträge fällig: Am 15. Februar sind an der Uni Bremen 347,26 € an der Hochschule 343,26 € zu zahlen, sonst droht die automatische Exmatrikulation. Gleichzeitig warten Studierende immer noch auf das versprochene Energiegeld in Höhe von 200 € – eine doppelte Notlage. Die Jusos Bremen fordern gemeinsam mit Studierenden von Universität und Hochschule Bremen eine Aussetzung von Semesterbeitrag und automatischen Exmatrikulationen.
Sebastian Schmugler von den Jusos Bremen dazu:
Studierende warten nach wie vor auf die von der Bundesregierung zugesicherte Unterstützung. Solange diese nicht ausgezahlt sind, darf niemand wegen nicht gezahlten Semesterbeiträgen exmatrikuliert werden! Wissenschaftssenatorin Claudia Schilling und die Rektorate von Universität und Hochschule müssen jetzt handeln und die notwendigen Vorkehrungen dafür treffen.
Sina Glinka, Studentin und AStA-Mitglied an der Hochschule Bremen:
Unter meinen Kommiliton*innen gibt es aktuell hauptsächlich ein Thema: Wann kommen die im September versprochenen 200 €? Sie haben Sorgen, dass sie sich das weitere Studieren oder ihre Wohnung/WG-Zimmer nicht mehr leisten können. Die jetzt fälligen Semesterbeiträge zusätzlich zu den allgemein gestiegenen Kosten werden bei vielen das Fass zum Überlaufen bringen.
Juri Fidora, Student und Mitglied im Studierendenrat an der Universität Bremen:
Die Semester-Beiträge sind seit Jahren zu hoch: Ein teures Semesterticket und die Verwaltungskostenbeiträge sind seit langem ein Ärgernis. Jetzt stehen Studierende auch noch vor der Kostenexplosion ihrer Lebenshaltungskosten, während sich die Bundesbildungsministerin gemütlich Zeit lässt, die zugesicherten Hilfen auszuzahlen. Wegen dieser fahrlässigen Verschleppung darf Studierenden jetzt nicht die Exmatrikulation drohen!
Zur Sache:
Am 15. Februar sind die Semesterbeiträge für das Sommersemester 2023 fällig. Diese unterscheiden sich leicht zwischen den Hochschulen und liegen dieses Jahr bei rund 350 € je Student*in. Sie setzen sich zusammen aus den Kosten für das Semesterticket, AStA- und Studierendenwerksbeitrag und Verwaltungskostenbeitrag. Die Studierenden müssen den Beitrag selbstständig überweisen und melden sich damit zum kommenden Semester zurück. Geht keine Zahlung ein, werden keine Semesterunterlagen erstellt und die Person ist exmatrikuliert.
Das Energiegeld für Studierende wurde im September von der Bundesregierung versprochen, um Studierende bei den gestiegenen Lebenshaltungskosten zu entlasten. Seither warten Studierende auf die Auszahlung. Nach aktuellem Stand soll die Auszahlung ab Mitte März vorgenommen werden. Studierendenvertretungen kritisieren den aktuell geplanten Auszahlungsweg über eine neue Plattform als zu kompliziert und unübersichtlich.