Der vergangene Freitag wird in den Geschichtsbüchern ein tiefschwarzer sein. Er wird für immer eine grausame Erinnerung bleiben in den Gedanken der Welt, vor allem aber der Opfer und ihrer Angehörigen und Freunde. Ihnen gilt unsere Anteilnahme und unsere Solidarität. Für sie bedeutet dieser Tag unermesslichen Schmerz über den Tod von geliebten Mitmenschen, und über die Art und Weise, wie diese den Tod fanden.
Der Täter zündete im Osloer Regierungsviertel eine gewaltige Explosion, band dort die Polizeikräfte, fuhr emotionslos über die Opfer zur abgelegenen Insel Utoya. Er verkleidete sich als Polizist und gab vor, zum Schutz der auf Utoya zum Ferienlager versammelten Arbeiterjugend gekommen zu sein. Er rief alle Jugendlichen zusammen, dann eröffnete er das Feuer. Er verfolgte die aus Verzweiflung ins Wasser fliehenden Jugendlichen, er gab sich den in Verstecken harrenden erneut als Polizist aus, der zu ihrer Rettung kam und erschoss auch sie kaltblütig. Er suchte die Leichen nach Überlebenden ab, um jeden einzelnen Mord sicherzustellen.
Von uns Jusos und Falken befinden sich jetzt und in den nächsten Wochen viele selbst auf selchen Camps und Ferienfreizeiten. Eine solche Tat bei diesen Zusammenkünften ist für uns unvorstellbar. Sie war es bis vor kurzem auch für unsere norwegischen Genossinnen und Genossen. Der vergangene Freitag wird daher auch immer ein schwarzer Tag in unseren Geschichtsbüchern sein, denen der Sozialdemokratie. Denn diese Tat war eine politische Tat. Dieser Mensch war getrieben vom Hass gegen Andersdenkende. Getrieben von dem Wahn, sie alle auslöschen zu müssen und alle auslöschen zu dürfen, angefangen mit der norwegischen Arbeiterjugend. Wir leben in Europa in einer Gesellschaft, die politische Konflikte nicht durch Gewalt, sondern durch demokratisches Miteinander löst. Dieses Prinzip hat der Täter erschüttert. Er erschütterte es aber nicht nur im Moment der Tat, sondern auch jetzt noch und in der Zukunft. Meist folgt auf Gräueltaten neuer Hass, das Sinnen auf Rache oder das Hingeben an eine Illusion, die die Freiheit der Angst opfert, die Illusion, dass absolute Sicherheit möglich sei.
Die jungen Menschen, die auf Utoya ermordet wurden, erstrebten eine andere Gesellschaft. Sie kämpften für eine Gesellschaft, die nicht ausgrenzt, die nicht konkurriert, die nicht hasst und in der niemals der Stärkere regiert. Sie kämpften für eine Gesellschaft, in der die Solidarität zwischen allen Menschen die höchste Norm ist und für ein Gesellschaftssystem, dass sich die Situation der Schwächsten zum Ausgangsgedanken macht. Ihre Botschaft lautete: nie wieder Hass, nie wieder Gewalt. Lasst uns dieser Botschaft anschließen.
Berichterstattung über die Mahnwache der Jusos Bremen-Stadt, Diepholz und SJD – Die Falken:
WESER-KURIER (Berichterstattung)
Buten un binnen (Fernsehbeitrag)
Außerdem wurde bei Radio Energy ein Beitrag gesendet. Wir bedanken uns für die Berichterstattung.